Am Anfang war das Bild. Dank der Neurobiologie wissen wir heute Bescheid über die Bedeutung der Bilder und Bildvorstellungen für das Denken und die Gedächtnisleistung, aber eben auch für die Poiesis, den Vorgang des Dichtens. Diese großformatige Ausstellung macht das Bild als auslösenden Impuls für Dichtung, als ihr MOMENTUM, zum Thema. In 32 fotografischen Arbeiten setzt Alexander Englert das Momentum von 32 Texten in Szene. Dies geschieht in Form von Bildrekonstruktionen, die den Ausgangstexten unmittelbar gegenüberstehen und an denen die Autorinnen und Autoren selbst beteiligt wurden. Sie sind, als Handelnde, mitgestaltend und kritisch, immer mit im Bild.
Die fotografische Visualisierung der poetischen Kunstfiguren, das bildkünstlerische Fortspinnen des poetischen Fadens und die (Rück-)Blicke der Autoren treten so in ein lebhaftes, faszinierend kaleidoskopisches Beziehungsspiel und lassen auf fotografischer Ebene das eindrückliche Nachbild eines zweiten Kunstwerks entstehen.
Konzeption und Organisation: Jutta Kaußen, Künstlerische Mitarbeit: Barbara Englert Momentum. Dichter in Szenen. Wienand Verlag, ISBN: 978-3-86832-077-0
Das schreibt die Presse: Momentum. Dichter in Szenen, ist eine schöne Variante, Literatur in den Raum zu stellen. Frankfurter Neue Presse. Vor allem aber lauscht das [Künstler-] Trio Augen-Blicken der Literatur visuellen Ewigkeitswert ab, frei nach Horaz: [...] Ich habe ein Denkmal errichtet, dauerhafter als Erz. Literatur als Denkmal: zum Greifen nah. Die Rheinpfalz, [...] der gelungene Bildband aus dem Wienand Verlag Köln, der auf fast intime Art nachspüren lässt, was einen Autor antreibt. Letztlich etwas noch nie Dagewesenes zeigt das Fotografenteam hier [...] Sein schön und sorgfältig aufgemachtes Buch regt zum „Lesen“ der Bilder an und damit auch zum Denken, das kann nicht jedes Fotobuch von sich behaupten. Als Portraitbuch, das aus Deutschland kommt, zählt es [...] zu meinen Favoriten der jüngeren Zeit.